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Ich möchte meine Erinnerungen verfestigen.
- Aber wie macht man eine Erinnerung?
 
Meine Arbeit schöpft aus dem Leben selbst. Ich sammle und generiere fotografische Bilder aus meiner eigenen Erfahrung, ich spiele Tourist in meinem eigenen Leben, den Historiker meines Daseins in dieser Welt. Die Bilder sind von meiner Wahrnehmung, meinen Interessen und Ansichten geprägt: Orte, an denen ich war, Dinge, die ich gesehen habe, Menschen, die ich getroffen habe; Dinge, an die ich mich erinnere und Dinge, die ich nicht erinnere. Die Fotografien sind Momentaufnahmen meiner subjektiven Erfahrungen, meiner Erinnerungen.
 
Meine Arbeit beginnt nicht bei Null, ich arbeite nicht mit einer leeren Leinwand. Mein Ausgangspunkt sind gefundene und alltägliche Materialien wie etwa gemusterte Gardinenstoffe, Holz oder Zeitungen. Die Oberfläche ist bereits lebendig, daher gibt es keinen Anfang oder Geburt des Bildes, vielmehr ist alles ein Hinzufüge-Prozess.
 
In meinen jüngsten Gemälden verwende ich eine Mischung aus verschiedenen Medien, Verfahren und Schichten, um eine collagierte Komposition zu schaffen. Diese Arbeiten verbinden Druck und Malerei und beziehen sich auf fotografische Bilder und kommerzielles Textil-Design. Ich bringe das gewöhnliche Leben in meine Arbeiten ein, indem ich Alltags- mit Kunstmaterialien kombiniere.
 
Die Bilder werden auf dem Material zu einer Gesamtkomposition zusammengefügt. Ich gehe intuitiv und prozessgetrieben an die Leinwand heran, ohne einen Plan zu haben, was die Collage ausmacht und wo die Bilder platziert werden. Die Absicht ist, das Werk offen und lebendig zu halten, indem ich Spontaneität, Dynamik und Zufall zulasse.
 
Dieser improvisatorische Ton spiegelt sich auch in meinem Umgang mit den Farben wider. Ich gehe eine Zusammenarbeit mit dem Material ein, es ist ein Hin und Her zwischen uns. Es ist ein intuitiver Prozess, bei dem ich das Werk in jeder Phase seines Entstehens interpretiere und darauf reagiere. Durch diesen ständigen Dialog entsteht etwas, das zwischen Realität und Fantasie schwebt: eine Erinnerung.
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